Freitag, 19. Juni 2009

Medien 2 - Skandalrocker

Nein, sog. Boulevard-Nachrichten haben es wirklich nicht leicht, zu mir zu dringen.
Doch von wem ich mit steter Regelmäßigkeit zufällig höre, erfahre, ist Pete Doherty.
"Wer?", werden jetzt (vernünftigerweise hoffentlich recht) viele fragen.
Wikipedia: "Pete Doherty (geb. 1979) ist Sänger der englischen Band Babyshambles. Nicht nur durch Musik, sondern auch durch seine Beziehung zu Kate Moss und exzessiven Drogenmissbrauch machte er zuletzt regelmäßig auf sich aufmerksam."
Ein "Skandalrocker" - hihi! - ist das nicht ein Pleonasmus wie "runde Kugel"?
Für "pete doherty drugs" vermeldet Google 1.270.000 Treffer. Zum Vergleich: "benedikt XVI" bringt es mit 1.890.000 Treffern auf nur ein Drittel mehr. Die Medien lieben diesen Kerl. Den Erstgenannten, natürlich. Er spritzt sich im Flugzeug auf dem Klo Heroin, wird ohnmächtig und kippt damit auf, ständig wird er festgenommen, bricht zusammen, wirft sich dies und das, kokst mit Kate, steht vor Gericht, bekommt Sozialstunden, schnüffelt Klebstoff, ist auf Kaution raus, leckt an giftigen Kröten, usw.
Medien, für die Verantwortung nicht nur ein viersilbiges Wort wäre, würden solche Penner, die sich systematisch zugrunde richten, vernünftigerweise gar nicht erwähnen. Schon um die zu schützen, die beeinflussbar sind, die so jung und/oder dumm sind, dass sie denken, dass die Medien ihnen VORBILDER präsentieren (*wahnsinniges Kichern*).
Wäre es nicht ungeheuer wirkungsvoll, wenn man (auch nur sog.) Promis drei Monate mit Acht & Bann belegte und totschwiege, wenn sie dermaßen negativ auffielen?
Leider ist es bizarrerweise genau umgekehrt: Je tiefer ein Star sinkt umso größer ist das Medienecho. Ein größeres Medienecho bedingt eine stärkere Verfolgung durch Paparazzi, mehr Falschberichte in den Medien, mehr Gestörte, die an dem "Star" herumstalken, mehr Fehlgeleitete, die meinen, sie müssten ihrem Idol nacheifern. Ein Teufelskreis. Was das alles für das "Idol" bedeuten kann, sieht man hier recht drastisch.
Welche unrühmliche Rolle hier die sich mitschuldig machenden Medien auch immer spielen mögen: Doherty inszeniert über Jahre hinweg mit viel Getöse seinen Selbstmord und ist dabei gleichzeitig wichtigstes Werbemaskottchen der Drogenindustrie.
Vielleicht sollte man hier Einhalt gebieten.
Ich finde sogar, man muss da einfach mal ein Zeichen setzen.
Mein Vorschlag wäre es, Doherty an Schweine zu verfüttern. Dann ist Ruh. Und der Bursche ist da, wo er die ganze Zeit hin will.
Das nennt sich Win-Win-Situation.
Und die Medien denken über ihre Rolle bitte noch einmal nach, ja?

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