Freitag, 11. Januar 2013

Bürogeplänkel 47 - "Reise nach Jerusalem"

http://goo.gl/LGsXo
In der bisherigen Sitzordnung haben wir im Büro schon seit Jahren gesessen. Diese Ordnung hatte sich bewährt, sie war quasi IN ORDNUNG. "Sehr starke Persönlichkeiten" waren mit ungefährlichen Personen umgeben, damit quasi gepampert worden. Etwaige "Befindlichkeiten" konnte man dadurch bislang bis auf ein unvermeidliches Minimum vermeiden.
Alles gut!
In allerlei Sitzungen der Anstaltsleitung wurde nun eine komplett neue Sitzordnung ausbaldowert - Begründung: "Positiver Effekt". Gestern schritt man zur Tat: Das gesamte Großraumbüro spielte "Reise nach Jerusalem" incl. Telefon, PC und beiden Monitoren.
Die Hälfte der Insassen findet es nun wg. der Lampen über sich zu hell oder zu dunkel (je nachdem, ob die Teile funktionieren oder nicht), Anstaltsleiter O. ist genervt, ein Elektriker ist schon bestellt.
Meiner einer hat nun einen Fensterplatz - doll. Ich blicke auf ein Industriegelände mit drei orangefarbenen Papiercontainern, an denen fettige Gabelstapler vorbeiholpern. Im kahlen Baum davor sitzt eine alte Krähe und kotzt. Der staubige Ficus hinter mir findet das auch alles nich ganz so dolle. Und das Beste ist: Der Heizkörper direkt neben mir. MUAHAHA!!! Neben mir! Wo et mir immer so warm is. Über "2" (von 5) wird der nie hinauskommen und die in der Gegend herumsitzenden Mädchen müssen natürlich leider alle erfrieren.
Schade eigentlich!
Und das sind noch nicht die sozialen Interaktionen der neuen Sitznachbarn in diesem hochgradig gewagten soziologischen Experiment.
Hätte die Anstaltsleitung doch mal vorher gefragt, was dem Insassen zum Thema "Sitzplatz" wichtig ist - aber auf derartigen basisdemokratischer Killefit wurde offenbar zugunsten der puren Freude am Thrill verzichtet. Leute fragen - *kicher* - wo bleibt denn da die fette Action?
Es wird Blogbeiträge geben.