Donnerstag, 18. Juli 2013

Berufsbild "Gangster-Rapper"

http://goo.gl/dFXsO
Ein Gangster-Rapper ist schon vom Job her ein finsterer Geselle.
An das Berufsbild "Gangster-Rapper" wird ähnlich wie an die Berufsbilder "Skandalrocker" (Blogbeitrag), "Diktator" oder "Hass-Prediger" eine ganze Reihe von Forderungen gestellt. Am besten sollte er aus miesen Verhältnissen kommen und mal im Knast gewesen sein. Mindestens irgend ein Anti-XXX-ismus sollte bedient werden, Schwulen- und Frauenfeindlichkeit sind Pflicht, Verbindungen zur Unterwelt sind Kür. Seine Alben sollten "Scheizz die Wand an" oder "Kokz & Nutten" heißen, dann bringen sie Platin. Seine mauen Reime sind da eher Nebensache, die sind ja eh irgendwo geklaut.
Und wenn der "Gangster-Rapper" seinen Job gut macht und immer fein die Boulevard-Medien mit allerlei Unappetitlichem bedient, dann laufen dem Bürgerschreck, dem Hass-Kasperle, dem Räuberhauptmann die selbsternannten Underdogs der Republik in Scharen hinterher - zumindest, wenn sie Bildungsverlierer sind.

"Wat is mitm Buschidoh?", könnte jetzt jemand fragen.
Machen wir die Probe:
1) Der Herr Bushido findet organisierte Kriminalität total OK (Link). Also Gangster: CHECK!
2) Rappt es? Angeblich rappt es wohl auch. CHECK!
3) Bürgerschreckt es? De Wowe, Claudia Roth und Olli Pocher können da aktuell en Lied von singen (Link). CHECK!
Also, man kann sagen was man will, bis auf die Bambi-Verleihung in 2011 ("Vorbild für Integration" - Muahahaha!) macht Bushido als Gangster-Rapper einen recht soliden Job.
Nur: Ein "Asi mit Niwoh" ist er nicht.
Der Letzte seiner Art war wohl Zeltinger (Link).


Oder, um es hochgradig elegant auf den Punkt zu bringen:
"Bushido hat Angst, sein ungeborenes Kind könnte schwul werden. Ich habe Angst, meines könnte ein asoziales, rappendes Arschloch werden.", @Szenebezirk, Twitter