Montag, 9. September 2013

Zen-Moment im Badezimmer

http://goo.gl/FexWEP
Das Bad: Weißgekachelter, lichter Hort der Körperpflege. Die Räumlichkeit wird gereinigt, weil es mal wieder "an der Zeit ist". Leider findet sich schon nach kurzer Zeit nach der aktigen Säuberung hier ein Flusen, dort ein Haar, garstiger Staub. Alsbald hat sich punktuell ein undefinierter Schmier festgesetzt, durchs Fenster gewehter Samen verteilt sich großzügig. Und so geht das im schnellen Galopp voran, bis es im weißgekachelten, lichten Hort der Körper-Reinigung so schangelig aussieht wie bei Hempels hinterm Einbau-Kühlschrank!

Und hie und da im Leben kommt ein Augenblick der unfassbaren Klarheit. In diesem Zen-Moment vermag man der Realität einen Schleier fortzureißen, um einen Lidschlag lang einen Blick hinter die Beschaffenheit Dinge zu erhaschen.
Meinen Zen-Moment hatte ich im Bad: Erleuchtend befiel mich eine Klarheit, küsste mir auf die Augen, auf dass ich in der Finsternis des Seins das Offensichtliche erkennen möge: Völlig weiße Badezimmerbodenfliesen sind mal sowas von scheiße!
Stattdessen sollte man fürs Bad Bodenfliesen herstellen, in deren Glasur gleich das Folgende mit eingebacken ist:
  • Haare (bunte Mischung)
  • singulärer Zehennagelabschnitt (verfärbt, Herr)
  • singulärer Fingernagelabschnitt (Herr)
  • verendete Motte
  • Hautschuppen
  • grauer Staub
  • Flusen (bunte Mischung)
  • Häutungsrückstände von Silberfischchen.
Und schon könnte man den Blick im Bad schweifen lassen immerdar und schwelgen - und müsste vor allem nur halb so oft putzen.