Freitag, 30. Dezember 2016

Schöner wählen mit Cambridge Analytica

photo credit: jamesgill3 DrugsMurderCrimeStatistics via photopin (license)

Mit Trump hatte niemand gerechnet, er vermutlich auch nicht. Jetzt muss er bald in ein Büro einziehen, das nur 1/4 so groß ist wie das jetzige seiner Vorzimmer-Uschi im Trump-Tower, zu allem Überfluss ist es auch noch oval, sodass man nichts stellen kann. Gelungen ist der Wahlsieg, den niemand auf dem Radar hatte, dank der Firma Cambridge Analytica, den Daten von Facebook & Co. und selten fluffiger US-Datenschutzbestimmungen. Statt wie Hillary, die versucht hat, ihre Wählerbasis mit ein paar Parolen zum Urnengang zu bewegen, hat man bei Trump so zielgenau wie nie zuvor in der Geschichte superexakt ermittelte Wählergruppen individuell angeschrieben, um sie vom Wählen (von Hillary) abzuhalten. Es ist immer leichter, Antriebsschwache von etwas ungleich couchpotatoing abzubringen, als sie zu etwas beliebigem zu motivieren -- well done, Mr. Trump. Du darfst jetzt in dein kleines, rundes Büro ziehen. Und wenn Kim Jong Un mal wieder durchdreht und der Welt mit Atomkrieg droht, dann kannst du politisches HB-Männchen Pjöngjang einfach RÖNG-DÖNG mit einer 10-Megatonnen-Bombe wegputzen -- DAS IST SPARTA!!

Die Deutschen werden immer weniger, weil sie es nicht mehr über sich bringen, sich im ausreichendem Maße zu reproduzieren. Da passten die Millionen syrischer Flüchtlinge, die man als eines der reichsten Länder der Welt mit großem Selbstverständnis aufgenommen hat, wie ein Ball in den Fängerhandschuh! Leider wurde das Flüchtlingswunder (das es tatsächlich war!) mit fröhlich winkenden, spendenwilligen Menschen an den Bahnhöfen von den Medien recht schnell zur "Flüchtlingskrise" kaputtgeschrieben, weil: Über feiernde, gutmeinende Menschen kann man ja wohl kaum wochenlang etwas schreiben, über "Islamisten", "Terrorverdächtige" und "Scheinasylanten" aber ganz dufte. Infolgedessen (und aus einer Reihe anderer Gründe) gewinnt bei Wahlen in BRD auch nicht mehr automatisch Schwarz/Gelb oder Rot/Grün.

2017 findet in Deutschland die Wahl zum 19. Deutschen Bundestag statt -- macht die AfD vielleicht den Trump?
"Hey! Hier ist nicht die USA! Wie will man denn an die ganzen Wählerdaten kommen?", rufen schlau Himpelchen und Pimpelchen. Don't worry: In Deutschland verkaufen selbst Einwohnermeldeämter die Daten ihrer Bürger weiter, gerne auch an Parteien (Link). Und diese Datensätze kann man dann mit den gekauften PAYBACK-Daten zusammenführen.
Echt jetzt? Ja leider.

Doch wie erkennt man als AfD-ler "seine Pappenheimer"? "No problem", sagt der Chefanalyst von Cambridge Analytica, Cyrus P. Jellyfish, und analysiert kurz die Warenkörbe auf Artikelebene aus dem PAYBACK-Daten. Schnell wird er fündig: "Negerküsse" und "Herrenschokolade" sind ein guter Anfang, auch Futter für "Rassehunde", desweiteren Wella "Blondor" und mit größer 400% stark überdurchschnittlich viel schwarze Schuhcreme. "That's the brownies", sagt Jellyfish augenzwinkernd.
Grüne? "That's easy!", freut sich der Analyst, seine Finger huschen über die Tasten, er isoliert aus den Daten Beamte, kreuzvalidiert diese mit Bioladengängern und Bio-Lebensmittelkäufen z.B. von Demeter und Alnatura. "Thats it!", sagt er und zeigt auf eine kleine grüne Blase innerhalb eines rot-gelb-schwarzen Wirrwarrs.
Und die anderen Parteien?
"The techniques to isolate the other parties are highly confidential!", sagt Jellyfish bestimmt.
Is klar.

Was auf jeden Fall für immer der Vergangenheit angehören wird, sind Wahlen ohne Data-Mining und gezielter Wählerbeeinflussung.