Samstag, 9. Dezember 2017

Mein erfolgreichster Baumarkt-Besuch seit drei Jahren

photo credit: essenstweet Frikadellenbrötchen @ Residenz Kino via photopin (license)

Den BAUHAUS-Baumarkt in Münster mit seiner 20.000 m² Verkaufsfläche betrat ich nur, weil ich seine Kundentoilette besucht habe.
Yay! Das war mein erfolgreichster Baumarkt-Besuch seit drei Jahren! — Kein „die-Hacken-ablaufen“, keine Suche nach dem einen zuständigen Mitarbeiter, keine 1,75 Regalkilometer voller in Asien zusammengeklopptem, minderwertigen Tand zu überteuerten Preisen. Einfach nur „easy in, easy out“.
Naja, fast.
Am Ausgang gab’s eine im Baumarkt eingezeckte Bäckereifiliale (eine "Aufbäckerei"), ist ja modern, dieses Shop-in-Shop-Gedöns. Der Bäckereitresen war mindestens acht Meter lang. Ich machte einen Schritt darauf zu und löste damit versehentlich bei einer der Bäckereifachverkäuferinnen eine Art Annäherungsalarm aus. Sie federte hinter dem Tresen hoch wie an einer Mechanik befestigt. Ihre Augen fixierten mich, sie fasste mich mit einem Blick wie der RIDGID Parallelschraubstock „Matador“ mit einer Backenbreite von 120 mm, den es irgendwo schräg hinter ihr in 550 m Luftlinie zu erwerben gab. Ich hatte von der Auslage ja bereits einen stolzen 20 cm-Ausschnitt begutachten können! Eigentlich hätte ich gerne mal wenigstens fünf Sekunden lang geschaut, was es überhaupt im Angebot gab!
„Was kann ich für Sie tun?“, plärrte sie in der Stimmlage eines preußischen Feldwebels und ließ mich keine Sekunde aus den Augen.
Meine Herren!
„Ich habe keinen Schimmer, was sie so verkaufen!“, mopperte ich.
„Nehmen S‘e ‘n Frikadellenbrötchen mit Krautsalat!“, befahl die Fachkraft.
„... O.K.!“
War übrigens ‘ne Top-Entscheidung.

Fazit: Wenn man den Baumarkt gar nicht betritt, sondern nur den Parkplatz und die Toilette benutzt, vielleicht noch von einer Shop-in-Shop-Bäckerei-Fach-Domina das Richtige aufs Auge gedrückt bekommt — wenn einem soviel Gutes widerfährt, dann sollte man ganz schnell sehen, dass man Land gewinnt.
Besser wird es hier nicht mehr.