Montag, 23. Februar 2015

ru24 Wissen: "GENFREI" LEBEN: Der Zug ist lange abgefahren

photo credit: Touche pas à mon ADN DDC_4312.JPG via photopin (license)

Man möchte keine "Gentechnik" im Essen. Auch die Tiere, die man verschnabuliert, sollten nicht mit genetisch verändertem Futter aufgezogen worden sein. Genau so möchte man das als deutscher Verbraucher gerne haben!
Leider ist der Zug zu dem Thema bereits so heftig abgefahren, dass es fast schon ans Groteske grenzt. Es gibt so gut wie keine "gen"freie Nahrung mehr! Bereits in den 60er-Jahren begannen findige "Nukleartechniker in Ernährung und Landwirtschaft" die Samen von Nutzpflanzen radioaktiv zu bestrahlen, z.B. mit Kobalt 60. Die teilweise heftigen Mutanten, die daraus entstanden, wurden in bereits bestehende Sorten eingekreuzt, so die Spuren verwischt:
"Weil kein Züchter gezwungen wird, eine (durch) radioaktive Bestrahlung indizierte Mutation bei der IAEA anzuzeigen und die Angaben freiwillig sind, dürfte die tatsächliche Zahl der so geschaffenen Pflanzensorten wesentlich höher liegen. Egal, ob es sich um texanische Grapefruit, amerikanischen oder asiatischen Reis, italienischen Hartweizen oder die Jute für eine Tasche handelt, auf der „Atomkraft, nein danke“ aufgedrückt ist – die meisten dieser Pflanzensorten wurden in Atomreaktoren bestrahlt oder auf den Feldern mit Kobalt-60-Kanonen oder Röntgenstrahlen behandelt." (Quelle)
Das ist der brisanteste Artikel, den ich je in meinem Leben gelesen habe. 
Um nur einige, wenige der "neuen Pflanzensorten" zu nennen, die in Wirklichkeit Strahlungs-Mutanten sind: Reis (434 neue Sorten), Gerste (269 neue Sorten), Weizen (197 neue Sorten), Sojabohnen (90 neue Sorten), Mais (68 neue Sorten), Bohnen (54 neue Sorten), Erdnuß (48 neue Sorten), Erbse (32 neue Sorten) und Baumwolle (24 neue Sorten). Desweiteren: Bananen, Hartweizen, Kichererbse, Apfel, Grapefruit, Pfefferminzejapanischer Birne, usw. usf.

Ich möchte betonen, dass das jetzt nicht nur irgendwelche armen Bauern in Hippenindien betrifft. Hoch wahrscheinlicherweise sind um die 90% unseres in Massenproduktion hergestellten Obsts & Gemüses in Wirklichkeit mit der ganz groben Kelle hergestellten Strahlungs-Mutanten. 
Dagegen wirkt die oft  verteufelte "Grüne Gentechnik" wie ein sehr, sehr schlankes Skalpell.

Ein Bauer, der 1962 100% Ernte einfährt und sein Nachbar 120% dank "neuer Sorte", wird zur nächsten Aussaat auch zur ertragreicheren Sorte greifen. Wie die Sorte entstanden ist, ist erst einmal marginal. Und wenn nicht einmal Kennzeichnungspflicht besteht, dann kommt man nach nur 4 Sortenwechseln auf 200% Ertrag bei gleichzeitiger Rüsselkäferresistenz. Was die normalerweise nicht in der Natur vorkommenden Eiweiße der Supermutanten mit dem Verdauungstrakt des Volkskörpers anstellen, das findet man dann erst Jahrzehnte später heraus.
Vermutlich lässt sich das Rad aber nicht mehr zurückdrehen. Schützen kann man sich nur, wenn man im eigenen Garten "alte Sorten" aus dem Argrarmuseum anbaut oder bei Ebay Bunker-Notrationen aus den frühen 60ern aufkauft.

Wer sich noch immer fragt, woher in der Moderne die ganzen Allergien und Autoimmunerkrankungen herkommen, ich hätte da schon mal einen Teil des Puzzles anzubieten.


Artikel aus der Süddeutschen: Link.